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AutorenbildJanet Riese

(Ungeliebte) Gewohnheiten Dauerhaft ändern


Warum sollten wir Gewohnheiten verändern, schließlich zeigen sie, dass wir uns in einem bestimmten Kontext entspannt bewegen können. Ganz einfach: nicht alle Verhaltensmuster die wir entwickelt haben, gefallen und selbst. Manchmal haben sie sich “eingeschlichen”, manchmal haben wir nicht aktiv gegengesteuert. Nachfolgend zwei Beispiele:


Florian ist als Kundenberater im Beschwerdemanagement tätig und es kommt öfter vor, dass ihm aufgebrachte Kunden das Gespräch entreißen und es nicht den Verlauf nimmt, den er sich vorgenommen hat, da es ihm nicht gelingt, die emotionale Situation zu entschärfen.


Nina ist Projektleiterin und gewohnt, mehrere Bälle in der Luft zu halten. Aktuell werden ihr aber immer mehr Projekte zugewiesen und sie traut sich nicht nein zu sagen. Zum einen, da sie ihre Kollegen gerne mag und den Zusammenhalt nicht gefährden möchte. Zum anderen, weil sie als Mutter in Teilzeit zurückgekehrt ist und keinesfalls das Gefühl erwecken möchte, sie würde nun weniger leisten können. Die enorme Arbeitsbelastung würde aber bald genau dazu führen und das ist ihr bewusst – nur was tun?


Kommen Dir solche oder ähnliche Situationen bekannt vor? Warum ist es so schwierig, gewohnte Verhaltensweisen abzulegen? Viele Menschen sind überzeugt von dem Motto “wo ein Wille ist, ist auch ein Weg”, sodass mit genügend Selbstdisziplin jedes Verhalten geändert werden kann. Und genau da tritt dann der Frust ein, wenn trotz Motivation und Willen die guten Vorsätze nicht umgesetzt werden können. Doch woran liegt das?


Die richtige Einstellung und Disziplin sind natürlich die Grundlage, um gewohnte Verhaltensmuster abzulegen. Doch darüber hinaus sind noch ein paar Rahmenbedingungen notwendig, um das Vorhaben erfolgreich umsetzen zu können.


Rahmenbedingungen für einen erfolgreichen Start in die Veränderung


Ohne einen sinngebenden Rahmen ist es schwierig, Ziele zu erreichen. Aus diesem Grund ist die Klarheit des Ziels extrem wichtig, ebenso wie die richtige Motivation zur Erreichung des Ziels. Diese bringen Dich auf den Weg, aber um die Ziellinie zu erreichen, sind ebenfalls Transferstärke Deinerseits und ein unterstützendes Umfeld gefragt.


Die oben genannten Faktoren helfen, Veränderung herbeizuführen - doch wie schaffst Du es, diese nachhaltig umzusetzen? Wie gelingt es Dir, in stressigen oder ungewohnten Situationen nicht wieder in alte Muster zu verfallen, sondern das neu Erlernte anzuwenden? Ein hilfreiches Werkzeug, dass Dich während Deines Transfers begleitet, kann die Technik des Rückfallmanagements sein.


Rückfallmanagement, was ist das?


Die Grundidee des Rückfallmanagements lässt sich mit dem Fahren auf bekannten Wegen, z.B. von der Arbeit nach Hause vergleichen. Du fährst den üblichen Weg, weißt genau bei welchem Haus und welchem Briefkasten Du abbiegen musst. Das neue Verhalten ist vergleichbar mit einer neuen Strecke, Du musst genau darauf achten, wo Du lang fährst, damit Du die Abbiegung zum neuen Weg nicht verpasst und doch wieder den gewohnten Weg nimmst. Wichtig ist es, Deine persönlichen Vorboten zu erkennen, die das Frühwarnsystem für einen Rückfall in alte Muster bilden.


Sind diese Vorboten bekannt und weißt Du, wann diese auftreten, dann gilt es, einen aktiven Gedankenstopp herbeizuführen. Oftmals hilft dabei auch eine physische Bewegung zu machen, um die aktuelle Tätigkeit aktiv zu unterbrechen. Dies kann sein kurz aufstehen oder hinsetzen, die Brille abzunehmen, tief durchzuatmen oder eben etwas, was Dir persönlich hilft, eine kurze Gedankenpause zu ermöglichen. Doch wie geht es dann weiter? Für jeden Vorboten entwickelst Du in einem Notfallplan ein gewünschtes neues Verhaltensmuster. Die Anwendung dieser neuen Verhaltensmuster bedürfen der Übung - mit einem guten Notfallplan, wird es Dir aber gelingen in 8 – 12 Wochen das Verhalten geändert zu haben. Dabei zählt die persönliche Geschwindigkeit, aber deutliche Veränderungen sind nach diesem Zeitraum definitiv zu spüren.


Typische Stolpersteine


Wenn der Notfallplan steht, die Vorboten erkannt sind und die Gedankenpause geübt, dann ist der größte Schritt schon getan. Allerdings gibt es auch ein paar Stolpersteine, die Dich trotz guten Notfallplans ausbremsen können. Wenn Du diese kennst und vorab berücksichtigst, wird Dir die Umsetzung deutlich leichter fallen. Hierzu hilft es, den Notfallplan auf folgende Punkte zu prüfen:

  • Hast Du Dir mit Deinen Zielen für ein neues Verhaltensmuster nicht zu viel vorgenommen? Nachhaltige Veränderung ist einfacher in kleinen Schritten umzusetzen.

  • Sind die Ziele konkret genug? Pauschale Notfallpläne helfen in einer Stresssituation nicht.

  • Greifen die von Dir erkannten Vorboten früh genug und sind sie klar erkennbar? Setzt der Notfallplan zu spät an und erkennst Du die

  • Vorboten nicht deutlich, bist Du bereits im alten Verhaltensmuster und das “Programm” wird nicht mehr abgebrochen

  • Bietet der Notfallplan stimmige Vorgaben, wie Du Dich bei Erkennen der Vorboten verhalten möchtest? Sagt Dein Bauchgefühl etwas anderes, gehe den Plan noch einmal kritisch durch.

Du hast selbst Angewohnheiten, die Du gerne verändern möchtest, aber es hat bis jetzt noch nicht so recht funktioniert? Mit dieser und andere Methoden arbeiten wir in einem persönlichen Mentoring oder maßgeschneiderten Kleingruppen-Workshops.


Du möchtest mehr über dieses oder andere Methoden erfahren? Melde Dich gerne bei uns: KONTAKT.





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